Ich werde es nie vergessen, wie wir verloren in Tokio auf der Suche nach etwas leckerem Essbaren in dieses kleine und unscheinbare “Restaurant” gegangen sind. Wirklich nach einem Restaurant sah es nicht aus und wirklich bekannt auch nicht, denn drinnen saß keine Menschenseele.
Die alte Dame grüßte uns ganz leise und beugte sich herunter, wie man es in Japan so macht. Ein Blick in die Karte half nicht wirklich, denn auch übersetzt war hier nichts für uns Ausländer – das machte aber nichts!
Dank Google Translate fanden wir Katsudon auf der Speisekarte und was sollen wir sagen?! Es war einfach unglaublich lecker!
Im Laufe unserer Japan Rundreise haben wir dieses Gericht noch mehrere Male probiert und nirgends war es so lecker wie in diesem kleinen Restaurant in einer Hinterstraße von Tokio, die ich vermutlich nie im Leben wiederfinden werde. Auf Google Maps habe ich das Restaurant leider nicht gespeichert.
Was bleibt, ist die Erinnerung an dieses geniale Gericht irgendwo mitten im riesigen Tokio. Und dank unserem Rezept können wir diese Geschmacksexplosion auch zuhause wieder erleben!
Das Geheimnis ist das Dashi
Es gibt sehr wenige Gerichte, die in Japan ohne Dashi auskommen: Dashi ist eine Brühe aus Bonitoflocken, Seetang und Wasser, die einen sehr intensiven Geschmack hat.
Die Brühe ist sehr schnell gemacht, benötigt allerdings ein paar extra Zutaten, die du nicht im normalen Supermarkt, sondern im Asiamarkt erhältst:
In 15 Minuten zur eigenen Dashi Brühe
Um eigenes Dashi herzustellen, brauchst du einen Streifen Kombu, 10 Gramm Katsuobushi und 500 ml Wasser.
Die Herstellung ist nicht nur schnell, sondern auch sehr einfach:
- Das kalte Wasser in einen Topf füllen und das klein geschnittene Kombu hineingeben. Dieses muss 10 Minuten einweichen.
ACHTUNG: Das Kombu vorher nicht abwaschen, und mit dem weißen Pulver in den Topf geben. - Die Hitze auf höchste Stufe stellen und warten, bis das Wasser siedet. Dann sofort ausstellen und das Kombu rausnehmen.
- Das Katsuobushi in den Topf geben und den Herd wieder auf höchste Stufe anmachen. Diesmal darf das Wasser aufkochen, allerdings nur sehr kurz. Sobald es kocht, wieder ausmachen.
- Jetzt noch 5 Minuten den Topf auf der heißen Herdplatte abkühlen lassen bis die Flocken auf den Boden des Topfes sinken. Dann durch ein feines Sieb in ein Glas abgießen.
Katsudon ohne Dashi
Leider bekommst du Kombu nicht immer in jedem Asiamarkt und auch im Internet kann es manchmal schwer sein es zu bestellen. Deshalb haben wir über die Jahre eine alternative gefunden, die fast genauso gut funktioniert und schmeckt. Diese wird aus Hühnerbrühe und Katsuobushi (Bonitoflocken) gemacht.
Japanisches Schnitzel Katsudon
Zutaten
- 250 g Reis
- 2 Minutensteaks vom Schwein
- 3 Eier
- 1 Gemüsezwiebel
- 1 Frühlingszwiebel
- 250 ml Dashi Brühe alternativ Hüherbrühe mit Katsuobushi (Bonitoflocken)
- 3 EL Sojasoße hell
- 3 EL Mirin
- 2 EL Zucker
- Mehl
- Panko
- Fritier-/Pflanzenöl
Anleitungen
- Koche den Reis nach Anleitung. Schäle die Zwiebel, halbiere sie und schneide sie in Streifen. Die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.
- Paniere (erst Mehl, dann Ei, dann Paniermehl) die Minutensteaks und frittiere sie, bis sie goldbraun sind. Leg sie danach auf ein Stück Küchenrolle, damit das Fett in Ruhe abtropfen kann. Sobald die Schnitzel trocken ist, kannst du sie in dünne Streifen schneiden.
- Mische das Dashi oder die Hänchenbrühe Alternative mit der Sojasoße, dem Mirin und etwas Zucker. Verquirle zwei Eier und lege diese parat.
- Die Hälfte der Soße kann nun in einen kleinen Topf gegoßen werden und zum Kochen gebracht werden. Sobald sie kocht, kannst du die Hälfte der Zwiebeln hineingeben und den Deckel drauf machen. Erst wenn die Zwiebeln weich sind, kannst du das Schnitzel mit einem Pfannenheber in den Topf geben. Über das Schnitzel gießt du nun die Hälfte der verquirlten Eier. Danach den Deckel wieder drauf und 2 Minuten warten
- In der Zwischenzeit nimmst du eine Schüssel und füllst sie mit dem fertigen Reis. Sobald das Schnitzel fertig ist, mit einem Pfannenheber vorsichtig rausholen und auf den Reis legen. Die Soße und Zwiebeln, die im Topf schwimmen, in deine Schüssel geben. Garniere das Schnitzel nun mit den Frühlingszwiebeln – das ist japanischer Foodgasm vom Feinsten!