Ich erinnere mich noch zu gut an den Tag an dem ich das erste Mal Poutine aß, denn es war Lines Geburtstag! Vor ein paar Jahren verbrachten wir diesen in Banff im wunderschönen Kanada und ich dachte mir: “Warum zur Feier des Tages nicht einmal das kanadische Nationalgericht zum Frühstück bestellen?” – und genau das tat ich.
Seither habe ich Poutine tatsächlich nicht mehr gegessen und als meine Reise nach Quebec im letzten Monat abgesagt wurde, wollte ich mir Kanada mit diesem genialen Fastfood-Gericht stattdessen nach Hause holen. Und was soll ich sagen: Poutine schmeckt noch viel geiler, als ich es in Erinnerung habe!
Was hinter Kanadas Nationalgericht steckt und wie du dir dank Poutine ganz einfach selber einen Foodgasm bescheren kannst, verrate ich dir in den nächsten Zeilen!
Kanadas Nationalgericht Poutine bedeutet Foodgasm pur!
Pommes mit Bratensoße und Käse klingt erstmal irgendwie eklig und sieht auch tatsächlich nicht gerade appetitlich aus, aber das ist es nicht – im Gegenteil: Poutine ist pervers geil! Vor allem, wenn man sich bei schlechtem Wetter einfach nur drinnen verkriechen und schnell ein leckeres Essen zaubern möchte, bei dem man mit dem ersten Bissen sofort süchtig nach mehr ist!
Poutine ist mehr als nur Pommes mit Käse und Bratensoße
Poutine ist nicht einfach nur ein Fastfood-Gericht mit Fritten, es ist das Nationalgericht Kanadas und in ganz Nordamerika beliebt. Das Grundrezept besteht aus Pommes, Käse und einer Bratensoße – sehr einfach und seeehhr lecker!
Es gibt jedoch auch unzählige Abwandlungen, wobei insbesondere die Bratensoße mit weiteren Zutaten verfeinert wird: von Worcestershiresauce, Ketchup, Bier und Balsamico über Honig bis hin frischen Kräutern ist alles möglich.
Auch beim Topping sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Besonders beliebt sind
- Speck und Pulled Pork
- Hackfleisch
- Steakstreifen
- (Frühlings-) Zwiebeln
- Jalapeños
- Pilze
- Gewürzgurken
- Sauerkraut
Diese und weitere mehr werden gerne zusätzlich zum Poutine-Grundrezept serviert. Somit ähnelt dieses kanadische Fastfood-Gericht ein wenig der mexikanischen Nachoplatte, die genauso gerne nach Lust und Laune mit Toppings beladen werden kann.
Manch ein Kanadier reicht zur Poutine auch noch Sour Creme oder ein anderes Dipping und dass, obwohl alles sowieso schon in nicht gerade kalorienarmer Bratensoße getränkt ist – aber was soll’s. Bei Foodgasm geht es schließlich nicht um Kalorien, sondern um Geschmack und der sollte möglichst geil sein!
Woher kommt Poutine und wer hat dieses geile Gericht erfunden?
Wie so oft bei genialen Gerichten, streiten sich auch bei Poutine mehrere kanadische Ortschaften um den Erfindertitel, darunter die beiden Städte Drummondville und Victoriaville. Eins steht jedenfalls fest: Poutine wurde irgendwann in den 50er Jahren irgendwo im kanadischen Québec erfunden.
Laut Erzählungen zufolge müsste jedoch das Städtchen Warwick die Geburtsstätte der Poutine sein: 1957 bestellte Eddy Lainesse, Stammgast im Le Café Ideal, Pommes mit Käsebruch, worauf der Betreiber des Cafés Fernand Lachance wohl antwortete: „Ça va faire une maudite poutine“. Übersetzt bedeutet dieser Satz: „Das wird eine Riesensauerei“.
Dass diese Riesensauerei einmal das Nationalgericht Kanadas wird, damit hätten sich zu dieser Zeit weder Fernand, noch Eddy oder irgendwer ausmalen können. Poutine ist heutzutage sogar so beliebt, dass selbst McDonald’s und Burger King die Pommes mit Käse und Bratensoße anbieten.
Erstmals Erwähnung fand das Wort Poutine jedoch erst über 20 Jahre später im Jahre 1978. Linguisten vermuten außerdem, dass das Wort Poutine mit dem Provenzalischen poutingo verwandt ist, was „Resteeintopf“ bedeutet. Genauso lässt sich eine Verwandtschaft zum Okzitanischen Wort poutringo feststellen, was übersetzt „Allerlei“ heißt, sowie zum englischen Wort Pudding.
Ausgesprochen wird es übrigens “Putin”, auch wenn das russische Staatsoberhaupt wenig mit Poutine zu tun hat. Dabei liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, schließlich ist das Wort französischem Ursprung.
Übrigens: Poutine wird mit der Gabel gegessen, und nicht mit den Fingern – denn das wäre wirkliche eine Riesensauerei!
Die perfekte Poutine besteht aus drei genialen Schichten
Eine perfekte Poutine zu zaubern ist wirklich kein Hexenwerk, und dennoch steht am Ende ein köstliches Meisterwerk da.
Prinzipiell besteht Poutine aus drei genialen Schichten + Topping:
- Schicht 1: die Pommes! Bei einer richtig geilen Poutine werden diese sogar zweimal frittiert, damit sie trotz der Bratensoße wunderbar knusprig bleiben. Zudem werden eher dick geschnitten Pommes verwendet, bei denen oftmals auch noch die Schale der Kartoffeln dran gelassen wird. Entweder stellst du deine Pommes selbst her, oder – wenn’s schnell gehen soll – besorgst dir welche aus der Tiefkühltruhe deines Vertrauens.
- Schicht 2: der Käse! Das Original verwendet sogenannte Cheese curds, übersetzt Käsebruch. Dabei handelt es sich um verarbeitete Käsebruchstücke, die bei der traditionellen Herstellung von Cheddar-Käse entstehen. Das Besondere dieser ist, dass sie eine federnde Konsistenz haben und beim Essen zwischen den Zähnen quietschen – ähnlich wie Halloumikäse. Sie schmecken eher mild und leicht salzig. Alternativ kannst du geriebenen milden Cheddar-Käse oder auch zerpflückten Mozarrella verwenden. Der Käse wird direkt über die heißen Pommes verteilt.
- Schicht 3: die Bratensoße! Manch einer setzt hier auf Fertigsoßen, aber das können wir bei aller Liebe zur Schnellig- und Bequemlichkeit nicht empfehlen. Auch wenn sich hinter dem englischen Begriff “gravy” letztendlich jede angerührte Soße versteckt, ob fertig oder selbstgemacht, Hauptsache sie ist braun. Stattdessen solltest du dir die 5 Minuten extra Zeit nehmen und deine eigene Bratensoße kreieren – so kannst du sie auch ganz nach deinem Geschmack würzen. Egal welche Zutaten letztendlich in deine Bratensoße kommen, eine große Kelle dieser sollte mindestens über die Pommes mit Käse gegossen werden!
- Schicht 4: das Topping! Hier ist wirklich alles erlaubt, ganz wonach dir der Gaumen und vielleicht auch wie spät am Tag es ist, denn Poutine lässt sich zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit essen, ob zum Frühstück oder Mittagessen, als Snack zwischendurch, abends oder wenn der Mond schon längst die Nacht erhellt – wir sind zum Beispiel große Fans von Speck und Frühlingszwiebeln als Topping!
Übrigens: Serviert mit Sauce Hollandaise und pochierten Eiern ist Poutine auch ein geniales Katergericht zum Frühstück!
Hol dir einen Airfryer für die Pommes!
Bei uns gehört Poutine zu diesen Komfort-Food Rezepten, die wir, besonders in der kalten Jahreszeit, oft vor dem Fernseher bei einer Netflix-Serie “genießen”.
Es ist schnell und einfach zubereitet. Dazu haben wir uns extra einen Airfryer von Philips besorgt, der in 20 Minuten die Pommes ohne lästigem Frittieröl perfekt knusprig werden lässt.
Poutine geht auch Vegetarisch
Du kannst Poutine auch vegetarisch machen, in dem du die Rinderbrühe mit Gemüsebrühe austauschst. Einfach etwas mehr Worcestersoße mit reingeben für die Würze. An der Konsistenz der Soße ändert sich nichts.
Es gibt ja verschiedene vegetarische Toppings, die sich gut eignen wie z.B. Pilze, Sauerkraut, Jalapeños etc.
Unser Poutine Rezept: Einfach, schnell und pervers geil!
Wir haben verschiedene Poutine Rezepte ausprobiert, immer mal wieder unterschiedliche Zutaten für die Soße und andere Toppings verwendet und nun endlich das ultimative Poutine Rezept gefunden, das nicht nur super lecker schmeckt, sondern auch schnell und einfach zuzubereiten ist!
Je nachdem, wieviel Zeit wir haben, machen wir unsere Pommes selbst und schneiden dazu einfach etwas dickere längere Stücke aus Kartoffeln, wobei wir die Haut dran lassen. Wichtig ist hier nur, dass die Kartoffeln vorher ordentlich gesäubert werden. Wenn die Zeit einmal nicht reicht, dann reicht aber auch eine gute Portion Tiefkühlpommes – Hauptsache die Pommes sind am Ende schön knusprig!
Während die Pommes frittiert werden, reiben wir den Käse und stellen die Bratensoße her. Fürs Topping braten wir in der Zwischenzeit außerdem Speckwürfel knusprig und schneiden Frühlingszwiebeln in schmale Ringe. Und da Line es am liebsten scharf mag, schneidet sie manchmal auch gerne noch Jalapeños in feine Ringe, um diese später über der Poutine zu verteilen.
Als Käse verwenden wir übrigens milden Cheddar oder auch gerne einen jungen oder mittelalten Gouda. Egal für welche Käsesorte wir uns entscheiden, reiben wir diesen grob und verteilen anschließend eine handvoll über die fertigen und noch super heißen Pommes.
Unsere Bratensoße besteht hingegen aus Schalotten, Knoblauch, Rinderbrühe und – ganz wichtig – Worcestershiresauce, und wird dann mit einer Mehlschwitze sowie etwas Salz und Pfeffer verfeinert. Von der Soße kommt eine ordentliche Kelle über die Pommes mit dem Käse.
Und zum Schluss streuen wir dann die Toppings über die fertige Poutine – et voilà : fertig ist diese geniale Riesensauerei, die förmlich nach Foodgasm schreit!
Empfehlung:
Wenn dir dieses Rezept schmeckt, dann solltest du dir unbedingt unseren Poutine Burger anschauen – seeeehr lecker! 😍
Pervers geile Poutine aus Kanada
Kochutensilien
Zutaten
Für die Pommes
- 6 Kartoffeln festkochend
- Öl
- Salz
Für die Cheese Curds
- 250 Gramm Cheese Curds alternativ frisch geriebener Cheddar
Für die Bratensoße
- 1 Schalotte
- 1 Knoblauchzehen
- 600 ML Rinderbrühe
- 2 TL Worcestersauce
- 30 Gramm Butter
- 30 Gramm Mehl
- Salz
- Pfeffer
Toppings (nach eigenen Geschmack variieren - siehe Rezept)
- 30 Gramm Bacon Würfel
- 2 Frühlingszwiebel
Anleitungen
Pommes frittieren
- Die Kartoffeln putzen und mit Schale mit dem Pommes-Schneider in feine (9mm) Stifte schneiden. Anschließend für circa 30 Minuten in kaltes Wasser legen. Die Pommes dann in einem Sieb abtropfen und mit Küchenrolle weiter trocken. Pommes nun mit etwas Öl vermischen und für 20 Minuten bei 180 °C in den Airfryer geben. Ab und zu reinschauen und die Pommes durchschütteln.
Für die Bratensoße
- Schalotte und Knoblauchzehe schälen, klein Hacken und mit etwas Öl in einem Topf anbraten. Nun mit der Rinderbrüher und der Worcestersauce aufgießen und aufkochen.
- In einem weiteren Topf mit der Butter und dem Mehl eine Mehlschwitze machen. Dazu die Butter schmelzen und Schrittweise das Mehl hinzufügen. Dabei ständig rühren.
- Jetzt die Sauce Schrittweise in die Mehlschwitze gießen und dabei ständig Rühren, bis eine dicke Soße entstanden ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und 10-15 Minuten kochen lassen.
Toppings
- In einer beschichteten Pfanne den Bacon kross Braten und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
Servieren
- Last but not least. Pommes in einen tiefen Teller geben, Käse drauf und mit Bratensoße begießen. Das Ganze nun mit deinen Toppings garnieren. Bon Appétit!
Unfassbar geiles Gericht, nie wieder Pommes anders.
Sehr geil! Danke dir für deinen Kommentar und Bewertung Alexander! 🙂
Super Rezept! Funktioniert auch vegetarisch sehr gut, dann am besten ein bisschen mehr Worcestersauce für die Würze hinzufügen. Vielen Dank für die Idee und ein bisschen Kanada- und Urlaubsfeeling zuhause! 🇨🇦🍟
Sieht klasse aus. Ja, statt Rinderbrühe einfach Gemüsebrühe nehmen und als Topping funktionieren auch Pilze, Sauerkraut etc. sehr gut 😃
Total geniales Rezept, so werden Pommes zu einem kompletten Gericht, statt nur Beilage zu sein 😍 Das wird es definitiv noch öfter geben 😁🍟 Danke für das Rezept!
Yuuuuuuuuum! ❤️
Yummy
Guten Appetit! 😃
Absolut pervers geil 😅
Schmeckt auch mit normalen Zwiebeln + Schnittlauch sowie Ofen-Pommes mega!
Das ist jetzt definitiv eines meiner Lieblingsessen😀👍
Sehr geil Jonas! 🤤
Das Rezept kommt dem Original aus Kanada ziemlich nahe und ist so verdammt lecker 😍
Das freut uns sehr liebe Mandy! 😃
Pervers geile Poutine aus Kanada, ich hätte es nicht besser beschreiben können <3
Danke euch! 🙂
Ich liebe dich dafür!