Letztens hatten wir Lust auf Nudeln, es sollte aber ein leichtes Sommergericht sein, dass sich schnell zubereiten lässt – und so wurden es Nudeln mit getrockneten Tomaten. Das hört sich zunächst vielleicht nicht gerade spannend an, schmeckt durch die frischen Kräuter und die genauso frisch geriebene Zitronenschale aber unheimlich lecker. Dazu noch Büffelmozzarella und Parmesan sowie etwas Knoblauch, und schon hast du die perfekten Sommernudeln!
Das Geniale an diesem Gericht ist nicht nur der leckere Geschmack und das tolle Aussehen, die annehmen lassen könnten, du würdest gerade in einem hippen Bistro in einem der angesagten Großstädte dieser Welt zu Mittag essen, sondern dass du die meisten Zutaten oftmals sowieso schon zuhause hast. Außerdem kannst du die Reste am nächsten Tag einfach als kalten Nudelsalat essen – schmeckt ebenfalls fantastisch!
Eine Wissenschaft für sich: die richtige Nudelform
Penne, Farfalle, Fusilli, Pappardelle…es gibt so viele verschiedene Pastaformen, dass man manchmal nicht anders kann als kopfschüttelnd vor dem Nudelregal im Supermarkt zu stehen. Braucht die Welt wirklich so viele Nudelarten?!
Die Antwort lautet: Ja! Denn die Form und die Oberfläche der Pasta bestimmen insbesondere, wieviel Soße die Nudel aufnimmt und wie sich die Kombination aus Pasta und Soße im Mund verteilt. Und das ist schließlich der Ort, an dem eine Geschmacksexplosion stattfindet – oder eben nicht.
Somit macht die Wahl der richtigen Nudel geschmacklich tatsächlich einen Unterschied und ich gehe sogar soweit zu sagen, dass sie einen riesen Unterschied macht!
Für cremige Soßen wie solche mit Sahne oder Käse (z.B. Pasta Alfredo oder Carbonara) eignen sich dicke, flache und lange Nudeln wie Linguine, Fettuccine, Tagliatelle oder Pappardelle am besten, da die Creme auf der flachen Nudelfläche besser haftet.
Pesto oder Soßen auf Basis von Olivenöl wie Aglio Olio schmecken dafür besser mit langen glatten Nudeln wie Linguini oder Spaghetti – denn diese Nudeln nehmen nur wenig von der Soße auf und sorgen so dafür, dass du nicht gleich einen halben Teelöffel Öl mit jedem Bissen schluckst.
Soßen mit Fisch, Meeresfrüchten oder zartem Gemüse kommen am besten bei kleinen welligen Nudeln wie Fusilli, Farfalle oder Campanelle zur Geltung. Zudem baden diese Nudelarten gerne in leichten Tomatensoßen. Aufgrund ihrer Spiralenform nehmen insbesondere Fusilli feine Zwiebel- und Knoblauchstückchen sowie Gewürze perfekt auf.
Für sämige Sughi wie All’Arrabbiata greifst du am besten zu Penne, die sich auch für stückige Soßen eignen. Generell ist Pasta mit Hohlformen und Rillen wie Rigatoni, Paccheri oder Garganelli perfekt für schwere Soßen wie Ragouts. Denn bei diesen Nudeln kann sich die Soße perfekt ins Loch verkriechen und bleibt zudem eher außen haften, sodass jeder Biss für Foodgasm sorgt.
Aber auch die Frische und die Zutaten der Nudeln haben einen Einfluss auf den Geschmack: Während frische Eierpasta besonders viel Soße aufnimmt, wehren sich Nudeln aus Hartweizen eher dagegen und gehen keine so schöne Symbiose mit der Soße ein.
Merke dir also: Je schwerer die Soße, desto breiter sollten die Nudeln sein. Das bedeutet gleichzeitig: Bolognese solltest du am besten auch mit breiten Nudeln wie Fettuccine oder frisch gemachten Tagliatelle und eben nicht mit Spaghetti essen (*Schock*).
Röhrenförmige Pasta ist die richtige Wahl für unsere Nudeln mit getrockneten Tomaten
Da es sich bei diesem Gericht um eine eher stückige Soße handelt, brauchen wir entsprechend Pasta, an denen die Stücke hängen bleiben und die im Mund dennoch zur Geltung kommt – unsere Wahl fiel deshalb auf Rigatoni!
Besonders gut sind meiner Meinung nach die Rigatoni von Barilla*, aber auch andere größere röhrenförmige Nudeln wie Paccheri*, Tortiglioni*, Pipe (Doppia) Rigate* oder zur Not auch Penne Rigate* eignen sich für dieses Rezept.
Zwei geheime Zutaten: Nudelwasser und Öl!
Neben der Wahl der richtigen Pasta sind zweit weitere Zutaten ausschlaggebend für dieses Rezept bzw. für die Soße: das Nudelwasser und das Öl, in dem die getrockneten Tomaten eingelegt sind.
Denn das Nudelwasser enthält Stärke, mit der du die Soße wunderbar binden kannst. Achte also beim Kochen darauf, dass du das Nudelwasser nicht wegkippst, sondern aufbewahrst.
Genauso solltest du auch das Öl, in dem die Tomaten eingelegt sind, nicht wegschütten: Denn dieses nutzt du, um den Knoblauch und die Gewürze und Kräuter anzubraten und um die Soße letztendlich drin köcheln zu lassen.
Tipp: Merke dir den Tipp mit dem Nudelwasser für die Zukunft und binde so auch andere Soßen oder bereite so sogar Pestos zu.
Ich habe etwas nicht zuhause!
Das Tolle an diesem Nudelrezept ist, dass du die meisten Zutaten höchstwahrscheinlich zuhause hast oder nur wenig extra einkaufen musst.
Solltest du keine frischen Kräuter haben, kannst du diese auch mit getrockneten ersetzen.
Das einzige Must-Have sind eigentlich die getrockneten Tomaten und insbesondere auch das Öl, in dem sie eingelegt sind. Von diesen solltest du immer ein Glas zuhause haben – sie machen sehr viele Rezepte einfach besser!
Leckere Nudeln mit getrockneten Tomaten und Mozzarella
Kochutensilien
Zutaten
- 500 Gramm Nudeln z.B. Rigatoni
- 1 Glas getrocknete Tomaten
- 6 Knoblauchzehen
- 1 TL getrockneter Oregano
- 1/2 TL Paprika oder Chiliflocken Je nachdem wie scharf du es gerne hättest
- 1 Handvoll Basilikum frisch
- 1/2 Handvoll Petersilie frisch
- 1 Zitrone unbehandelte Schale
- 2 EL Tomatenmark
- 50 Gramm Parmesankäse grob gerieben
- 2 Büffelmozzarella
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl
- 250 ml Nudelwasser
Anleitungen
- Koche die Nudeln nach Packungsanleitung in reichlich gesalzenem Wasser. Sobald sie fertig sind, schöpfe das Nudelwasser ab und gieße den Rest in einem Sieb ab. Stelle die Nudeln zur Seite.
- Schäle den Knoblauch und hacke ihn fein, genauso wie den Basilikum. Reibe die Zitronenschale ab und reibe außerdem den Parmesan grob.
- Schöpfe das Öl aus dem Glas der getrockneten Tomaten ab und erhitze es in einer großen Pfanne auf mittlerer Temperatur.
- Brate Knoblauch, Oregano, Paprika bzw. Chiliflocken, Zitronenschale und die Hälfte des Basilikums im Öl 2-3 Minuten an. Achte dabei darauf, dass der Knoblauch nicht verbrennt.
- Füge die Tomatenpaste hinzu und lasse alles eine weitere Minute bei regelmäßigem Rühren köcheln/braten. Füge nun ca. 3/4 vom Nudelwasser hinzu (das restliche Viertel ist als Reserve gedacht), mixe alles gut und lasse es aufkochen.
- Füge nun die getrockneten Tomaten und Nudeln hinzu und vermenge alles gut miteinander. Sobald alles gemischt und erhitzt ist, mischst du 3/4 des Parmesans unter bis dieser gut geschmolzen ist (dies kann 1-2 Minuten dauern).
- Füge den restliche Basilikum sowie die Petersilie hinzu und mische alles. Lass die Soße mit den Nudeln nun für weitere 2-3 Minuten köcheln. Sollte sie nun zu trocken sein, kannst du das restliche Nudelwasser hinzufügen.
- Serviere die Nudeln samt Soße auf einem Pastateller, zerpflücke den Mozzarella in grobe Stücke und garniere das Gericht mit ein paar Blättern frischem Basilikum und Petersilie. Verteile außerdem den restlichen Parmesan über die Nudeln. Gib zum Schluss ein paar Spritzer gutes Olivenöl drüber und würze die Nudeln nach Geschmack mit Salz und Pfeffer.